STEFAN SCHMITZER, MARGARETHE MAIERHOFER-LISCHKA und JÜRGEN GERGER: Lyrik-Performance »liste der künstlichen objekte auf dem mond« – ein Murmel-Strom (Ritter Verlag).
1959 schlug als erstes irdisches Objekt die sowjetische Raumsonde Lunik 2 im Palus Putredinis auf. Seitdem brachten 66 Missionen Tonnen von Menschen erzeugtes Geraet zum Erdtrabanten. Vieles davon ist funktionslos geworden, darunter Teile, deren einstige Bestimmung sich nicht mehr eruieren laesst. Stefan Schmitzer nahm sich solches Material als lexikalisches Stoff-Reservoir fuer sein Langgedicht »liste der kuenstlichen objekte auf dem mond« und laesst aus dem Wortschatz von Technik und Naturwissenschaften vielfaeltige Evokationen zuenden.
In wechselnden, treibenden Rhythmen inszeniert Stefan Schmitzer eine energiegeladene Dichterrede, deren Ton kraftvoll zwischen archaisierender Weissagung und flackernden Beat-Gesten wechselt: eine singulaere Formfindung lunarer Poesie!
Installative Poesie- und Sound-Performance. Eine Veranstaltung von ORLANDO Kultur im Keller mit Unterstützung von Wien Kultur und Kultur im Alsergrund.
Veranstaltungshinweise: Es gilt die 2-G-Regel. Das Kellergewölbe der Buchhandlung ORLANDO ist ueber einen Stiegenabgang erreichbar. Reservierung erbeten unter service@orlandobuch.at
ÜBER DIE KÜNSTLER*INNEN
Stefan Schmitzer
Lyriker, Performer, Kritiker, 1979 in Graz geboren; war von 2005 bis 2009 war er Literaturreferent im Forum Stadtpark Graz. Seit 2010 ist er Vorstandsmitglied der IG Kultur Steiermark.
Seine Lyrik ist geprägt von populärkulturellen Elementen (Songtexten, Zitaten, Verweisen) und beeinflusst von den Autoren der Beat Generation sowie deutschsprachigen Pop-Literaten der 1960er- und 70er-Jahre, etwa Peter Rühmkorf, Rolf Dieter Brinkmann, Peter-Paul Zahl oder Reto Hänny.
Gemeinsam mit dem Bassisten Michi Merkusch und dem klassisch ausgebildeten Avantgarde-Musiker und Komponisten Denovaire bildet Schmitzer (Text und Stimme) die experimentelle Musikformation »fun + stahlbad«.
Bücher: »moonlight on clichy« (droschl 2007); »vier schuss« (leykam 2007); »wohin die verschwunden ist, um die es ohnehin nicht geht« (droschl 2009); »text performanz text. cooperate and/or defect« (als hg., verlag forum stadtpark 2010); »zwei primitive balladen« (sukultur 2010); »gemacht gedicht gefunden. über gedichte streiten« (with helwig brunner, droschl 2011); »scheiß sozialer frieden« (droschl 2011); »denunziationen. haltlose gedichte« (hochroth wien 2015); »boring river notes« (keiper 2018); »okzident express. falsch erinnerte lieder« (droschl 2019); »zweitausend achtzehn. vier moritaten« (fabrik.transit 2019); »liste der künstlichen objekte auf dem mond« (ritter verlag, 2021).
Ausgezeichnet wurden seine Arbeiten u. a. mit dem Literaturförderungspreis der Stadt Graz (2007), dem Förderpreis der Zeitschrift manuskripte (2008) und dem Literaturstipendium des Landes Steiermark (2014) und dem Literaturstipendium der Stadt Graz (2020).
–> https://schmitzer.mur.at/ueber/
Margarethe Maierhofer-Lischka
Sie lebt und arbeitet in Graz. Studium Kontrabass, Instrumentalpädagogik, Musikwissenschaft, zeitgenössische Musik. Freiberufliche Tätigkeit als Musikerin, Theoretikerin, Klang- und Medienkünstlerin, Theaterperformerin und Pädagogin.
In ihrer künstlerischen Arbeit konstruiert sie Wahrnehmungsräume, in denen sie Alltagserfahrungen, Imaginäres, Theoretisches und Poetisches in performativen und installativen Settings vereint. Dabei arbeitet sie häufig in Kollektiven und Kollaborationen mit Künstler*innen verschiedener Sparten.
Ihre wissenschaftliche und journalistische Arbeit konzentriert sich auf zeitgenössische Musik, Klang- und Medienkunst und auditiver Kultur. PhD laufend zu »Inszenierungen des Hörens in aktuellen Hör-Musiktheaterwerken« (KUG Graz). 2014-2017 arbeitete sie als Universitätsassistentin an der KUG Graz am Institut für Musikästhetik und ist seitdem als freie Dozentin tätig.
Neben einer klassischen Musikausbildung am Kontrabass arbeitete sie mit zahlreichen renommierten InterpretInnen für zeitgenössische und improvisierte Musik, darunter Stefano Scodanibbio, Charlotte Hug, Uli Fussenegger, Joelle Léandre, Evan Parker, Elisabeth Harnik, Dario Calderone, Frank Gratkowski, Günter Heinz, Mat Maneri, Ute Wassermann.
Sie ist Gründungsmitglied des Ensemble Schallfeld in Graz und aktiv in der österreichischen Kulturszene als Musikerin und Performerin, Aktivistin und Medienkünstlerin sowie als Kuratorin/Dramaturgin in Künstlerkollektiven und Vereinen wie mur.at, dem IMA (Institut für Medienarchäologie) oder Radio Helsinki.
Ausgezeichnet wurde ihre Arbeit u.A. mit Stipendien der DOMS-Stiftung Basel, dem Absolventenpreis der TU Dresden, dem Interpretationspreis der Stockhausen-Stiftung Kürten, dem lime_lab-Preis für experimentelles Hörspiel sowie dem Würdigungspreis der KUG Graz. 2018 war sie Stipendiatin des österreichischen Bundeskanzleramts und erhielt den Theodor-Körner-Preis für Wissenschaft&Kunst.
–> https://bassomobile.wordpress.com/uber-mich/
Jürgen Gerger
Geboren 1978 in Bruck an der Mur. Regisseur seit 2001, über 60 Inszenierungen. Seit 2007 hauptberuflich als freischaffender Künstler und Regisseur tätig.
Produktionen:
2017: Hier sind sie richtig von Marc Camoletti, Regie, Theatergruppe St. Magdalena; Erdsegen von Peter Rosegger, Regie, Gaststubentheater Gößnitz; Die Bombe platzt um acht, Regie, Theater und Kultur Unterpremstätten; Jedermann von Franz Löser, Regie, Theater am Hof
2018: Nichts als Kuddelmuddel, Regie, Theater und Kultur Unterpremstätten; Der Bauer als Millionär von Ferdinand Raimund, Regie, Theater am Hof; Der Äskulapreigen von Helmut Qualtinger, Regie, Schloßbühne Wildon; Ein Fest für Herrand, Regie, Schloßbergbühne Wildon; Nichts als Kuddelmuddel, Regie, Theatergruppe St. Magdalena; Blaues Blut, Regie, Theater und Kulturverein Breitenau
2019: Die glorreichen Sieben, Bühnenfassung & Regie mit dem Gaststubentheater Gößnitz; Die Therapeutin von Angelika Bartram, Regie, Theater und Kultur Premstätten; Der nackte Wahnsinn von Michael Frayn, Regie, Theater am Hof Rein; Der steirische Faust von Gerd Linke, Regie, Schloßbergbühne Wildon; Das perfekte Desater Dinner von Michael Niavarani, Regie, Theatergruppe St. Magdalena; Zur Almruh von Wolfgang Gulis, Regie, Gruppe Dagmar